In den letzten Monaten landete der Bärlauch in allen Variationen auf meinem Teller. Und statt das Gemüse im Supermarkt zu kaufen, pflücke ich es jedes Jahr selber. Ein großer Teil wird gleich verkocht, einen weiterer Teil wird eingefroren. Ich freue mich schon Wochen vor dem ersten Pflückausgang darauf. Der Winter war mild, die Temperaturen stiegen schnell an, es gab im Februar einige Sonnenstunden und so kam ich heuer bereits Ende Februar/ Anfang März zum ersten Bärlauch. Und unser neues Familienmitglied, die Hündin Enya, durfte auch gleich mit auf den Frühlingsausflug in den Wald.

bärlauchhand bearb.

Da meine Schwester die Pflanzenkunde beherrscht, Gärtner- und Biologielehrerausbildung sind da hilfreich, lass ich mir jedes Jahr aufs Neue die Unterschiede zwischen Bärlauch, Herbstzeitlose und Maiglöckchen erklären. Und meine Schwester kommt dann meist auch beim Pflücken mit, aber eigentlich hauptsächlich, weil wir beide die Spaziergehleidenschaft teilen.

Mein Bärlauchplatzerl wird jedes Jahr größer.

Ein Pflückplatzerl zu finden, ist vielleicht nicht so leicht. Bei mir ist der Weg bis zu meiner Geheimstelle unspektakulär und ich gehe locker 45 Minuten. Aber die Frische und Qualität überzeugt – dazu noch bio und kostenlos. Jedes Jahr bin ich wieder überrascht, wie groß das Plätzchen schon ist – jährlich wird der Bärlauch mehr: Jetzt ist es schon so viel, dass es diese Verniedlichung des Plätzchens gar nicht mehr verdient hat, es ist wohl schon mehr ein Bärlauchplatz. Und weil es dem Schnittlauch im Garten noch zu früh ist, haben wir auch gleich einen vom Wald mitgenommen.

bärlauchuschnittlauch (2)

Und so habe ich das Wildgemüse heuer bereits verarbeitet: als Bärlauchaufstrich, Bärlauchstrudel, Bärlauchrisotto und eine Bärlauchsuppe habe ich auch gekocht. Und bei meiner Mama und Oma in spe gibts dann auch immer wieder Bärlauch. Der Geschmack nach Knoblauch ist bei so einem frischem Bärlauch doch recht stark, daher sollte bei der Verwendung auf die Menge geachtet werden. Beim ersten Bärlauchaufstrich dieses Jahr ist es mir wieder passiert, ich habe zuviel Bärlauch verwendet…. Der Geschmack war so intensiv, dann musste noch ein Topfen mehr hinein. Macht nichts – so hatten wir eben noch mehr Aufstrich. 🙂

Die Bärlauchsaison ist ja bereits seit einigen Wochen zu Ende – sobald die Maiglöckchenblätter zu sehen sind, pflücke ich trotz Fachkraftsunterstützung sowieso nicht mehr.  Hier noch das Rezept zu meinem Aufstrich:


Bärlauchaufstrich

Zutaten:

1 Packung Topfen (250g)

2-3 EL Joghurt

50g Butter (weich)

etwas Zitronensaft

Salz, Pfeffer

Bärlauch

Zubereitung:

Zuerst die Butter (weich) mixen, dann Topfen und Joghurt dazu. Etwas Zitronensaft dazu und mit Salz und Pfeffer würzen. Den Bärlauch klein schneiden/ hacken  und dann je nach Geschmack hinzufügen. Lieber vorerst etwas weniger, der Aufstrich muss noch durchziehen! Das ganze also für etwa 1 Stunde in den Kühlschrank stellen und dann noch einmal kosten. Der Bärlauch zieht nach, d.h. es kann gut sein, dass der Knoblauchgeschmack nach der Rastzeit intensiver ist.

Mahlzeit 

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